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Bank of Good Practices in Social Inclusion through WBL

Initiative für Jugendbeschäftigung (Iniciativa Emprego Jovem)

Überblick
1. Gegründet als Reaktion auf den erheblichen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in ganz Europa nach der Finanzkrise von 2008. Im ersten Quartal 2013 hatte die Jugendarbeitslosigkeit in der EU mit 24,5 % ihren Höchststand erreicht, wobei über 7 Millionen junge Menschen weder in Arbeit noch in Ausbildung waren (NEETs). In Portugal war die Lage besonders gravierend, mit hohen NEET-Quoten in allen Regionen. Die IEJ zielte darauf ab, dieser Krise durch gezielte Unterstützung junger Menschen bei der Integration in den Arbeitsmarkt entgegenzuwirken.

2. Junge Menschen im Alter von 15 bis 29 Jahren, die weder in Arbeit noch in Ausbildung sind. Dazu gehören sowohl gering qualifizierte Jugendliche als auch solche mit Hochschulabschluss, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind.

3. Verringerung der Jugendarbeitslosigkeit und der NEET-Quoten durch die Bereitstellung von Beschäftigungs-, Bildungs-, Ausbildungs- und Praktikumsmöglichkeiten. Durch die Konzentration auf die am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffenen Regionen und Gruppen fördert die Initiative die soziale Inklusion und Gerechtigkeit. Sie bietet maßgeschneiderte Unterstützung für verschiedene Gruppen junger Menschen, einschließlich solcher mit unterschiedlichem Bildungshintergrund, um einen gerechten Zugang zu arbeitsbasierten Lernmöglichkeiten (WBL) zu gewährleisten.

4. Umsetzung in allen Regionen Portugals, einschließlich der autonomen Regionen Madeira und Azoren.
Ziele
1. Das Hauptziel der Jugendbeschäftigungsinitiative in Portugal ist es, die Beschäftigungsfähigkeit und die Integration junger Menschen, die weder in Arbeit noch in Ausbildung sind (NEETs), in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Dies wird durch gezielte Maßnahmen wie Berufspraktika, Beschäftigungsförderung und Programme zur Förderung des Unternehmertums erreicht. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, jungen Menschen praktische Erfahrungen, die Entwicklung von Fähigkeiten und Wege zu einer nachhaltigen Beschäftigung zu ermöglichen.

2. Sie richtet sich speziell an unterrepräsentierte Gruppen, darunter junge Menschen mit geringen Qualifikationen, junge Menschen aus benachteiligten sozioökonomischen Verhältnissen und Einwohner von Regionen mit hohen NEET-Quoten.

3. Es baut Hindernisse für Lehrstellen und berufliche Bildung durch mehrere strategische Ansätze ab:
- Finanzielle Anreize: Durch Subventionen und finanzielle Unterstützung für Arbeitgeber wird die Einstellung junger Menschen für Praktika und Ausbildungsplätze gefördert.
- Maßgeschneiderte Programme: Initiativen wie strukturierte Praktika, die praktische Berufserfahrung mit der Entwicklung von Fähigkeiten verbinden, machen die berufliche Bildung zugänglicher.
- Unterstützungsdienste: Umfassende Unterstützung, einschließlich Mentoring und Berufsberatung, hilft den Teilnehmern beim Übergang von der Ausbildung in den Beruf.
- Regionaler Fokus: Durch die Konzentration der Bemühungen auf Regionen mit höheren Arbeitslosenquoten wird sichergestellt, dass die Ressourcen dort eingesetzt werden, wo sie am dringendsten benötigt werden, wodurch regionale Ungleichheiten beim Zugang zur beruflichen Bildung beseitigt werden.
Umsetzung
Wichtige Maßnahmen und Fokus auf Inklusion:
1. Gezielter regionaler und sozialer Fokus
Die Initiative konzentrierte sich vorrangig auf Regionen mit hohen NEET-Quoten (Not in Education, Employment or Training, d. h. weder in Ausbildung noch in Beschäftigung oder Weiterbildung), wie Alentejo, Algarve, Madeira und die Azoren.
Dadurch wurde sichergestellt, dass die Ressourcen dort eingesetzt wurden, wo die Jugendarbeitslosigkeit und die soziale Ausgrenzung am stärksten waren.
2. Schaffung maßgeschneiderter Programme
Es wurden mehrere maßgeschneiderte Maßnahmen umgesetzt, darunter:
- Estágios IEJ (IEJ-Praktika): Bezahlte Berufspraktika, die jungen Menschen echte Berufserfahrung bieten.
- Vida Ativa IEJ (Aktives Leben): Eine Mischung aus Ausbildung und Praktika, insbesondere für gering qualifizierte Jugendliche.
- Programa Retomar: Richtet sich an junge Menschen, die ein Hochschulstudium abgebrochen haben, und hilft ihnen beim Wiedereinstieg in die Ausbildung oder Arbeit.
Diese Programme wurden an die unterschiedlichen Bildungs- und Berufsvoraussetzungen der Jugendlichen angepasst.
3. Finanzielle Unterstützung und Anreize
- Junge Teilnehmer erhielten Zulagen und Versicherungen, wodurch wirtschaftliche Hindernisse für die Teilnahme abgebaut wurden.
- Arbeitgeber wurden durch Lohnzuschüsse und Einstellungsanreize dazu ermutigt, mehr integrative Möglichkeiten für junge Menschen zu schaffen.
Dies half insbesondere KMU und Arbeitgebern in wirtschaftlich weniger entwickelten Gebieten, sich zu beteiligen.
4. Partnerschaften mit lokalen Interessengruppen
Die in der vorherigen Frage genannten Akteure sorgten für eine auf Nähe basierende Öffentlichkeitsarbeit und verbesserten so den Zugang und das Engagement schwer erreichbarer Jugendlicher.
5. Überwachung und individuelle Unterstützung
Die Teilnehmer erhielten häufig individuelle Nachbetreuung und Mentoring.
Dies trug dazu bei, die Teilnahme aufrechtzuerhalten und persönliche und soziale Herausforderungen anzugehen, wodurch Gerechtigkeit und Verbleib in der WBL gefördert wurden.
Innovative Merkmale
Mentoring-Programme für marginalisierte Gruppen, finanzielle Unterstützung (z. B. Zuschüsse, Stipendien, Lohnzuschüsse), auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Lernenden zugeschnittene spezielle Schulungen, finanzielle Anreize zur Förderung der Teilnahme
Erfolgsgeschichten
Zwar werden in den bereitgestellten Unterlagen keine konkreten Einzelfälle beschrieben, doch die Wirkung der IEJ zeigt sich deutlich in den Gesamterfolgsquoten. So wurden beispielsweise 90 % der jungen Menschen, die Unterstützung bei der Arbeitssuche erhielten, und 77 % derjenigen, die ein Berufspraktikum absolvierten, innerhalb von sechs Monaten nach Teilnahme an den IEJ-Maßnahmen in den Arbeitsmarkt integriert. Diese Ergebnisse unterstreichen die Wirksamkeit der Initiative bei der Förderung einer nachhaltigen Beschäftigung junger Menschen.
Gemessene Ergebnisse
• Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit: Die Jugendarbeitslosenquote in Portugal sank von 38,1 % im Jahr 2013 auf 20,3 % im Jahr 2018, wobei die IEJ eine wichtige Rolle bei dieser Verbesserung spielte.
• Rückgang der NEET-Quoten: Der Anteil junger Menschen, die weder in Arbeit noch in Ausbildung sind (NEET), sank von 16,4 % im Jahr 2013 auf 9,6 % im Jahr 2018.
• Nachhaltige Beschäftigung: Rund 90 % der IEJ-Teilnehmer waren zwei bis drei Jahre nach Abschluss des Programms weiterhin beschäftigt, was auf langfristige Vorteile hindeutet.
• Qualität der Beschäftigung: Von denjenigen, die sechs bis zwölf Monate nach Abschluss des Programms beschäftigt waren, erhielten 55 % bis 62 % einen unbefristeten Arbeitsvertrag, was über dem nationalen Durchschnitt von 45 % für Personen im Alter von 18 bis 34 Jahren liegt.
Herausforderungen und Lehren
• Begrenzte Reichweite bei benachteiligten Gruppen: Die IEJ verzeichnete geringere Teilnahmequoten bei jungen Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau. So machten beispielsweise Personen mit weniger als einer Grundbildung 39 % der NEETs aus, aber nur 14 % der IEJ-Teilnehmer.
• Empfehlungen: Künftige Bemühungen sollten sich auf folgende Punkte konzentrieren:
- Verbesserung der Reichweite für benachteiligte und weniger gebildete Jugendliche.
- Investitionen in die wirksamsten Maßnahmen, wie Praktika und Einstellungsanreize.
- Maßgeschneiderte Maßnahmen zur besseren Unterstützung gering qualifizierter NEETs.
  • Land
    Portugal
  • Sektor
    Alle Sektoren
  • Zielgruppe
    NEETs und Schulabbrecher
Führende Organisation
Institut für Beschäftigung und Berufsausbildung IEFP (Instituto do Emprego e Formação Profissional)
Datum
2013, 2020
Wichtigste Akteure
• Arbeitgeber und Unternehmensnetzwerke: Unternehmen und Arbeitgeberverbände beteiligten sich, indem sie jungen Menschen Praktika, Ausbildungsplätze und Beschäftigungsmöglichkeiten anboten und ihnen so den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichterten.
• Regierungsbehörden und politische Entscheidungsträger: Verschiedene Regierungsstellen waren an der Ausarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit beteiligt.
• Berufsbildungsanbieter und Ausbildungszentren: Diese Einrichtungen boten berufliche Aus- und Weiterbildungen an, um die Fähigkeiten und die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen zu verbessern.
Anzahl der Begünstigten
Die Jugendbeschäftigungsinitiative (IEJ) in Portugal unterstützte zwischen 2013 und 2020 etwa 66.700 junge Menschen.

Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.

Projektnummer:
101104680-HABITABLE-ERASMUS-EDU-2022-PEX-COVE